Die Wirtschaft mit ihrem starken Export ist die Triebfeder für Beschäftigung, Wohlstand und Steuern in Deutschland. Gerade der Mittelstand spielt hier eine große Rolle. Doch es droht Gefahr durch die mangelnde Digitalisierung, gerade im Vergleich mit anderen Ländern. Dabei gibt es gute Gründe und auch Fördermöglichkeiten, wenn es um die Digitalisierung geht.

Mittelstand und die Digitalisierung

Der Mittelstand ist die Herzkammer der deutschen Wirtschaft. Unter Mittelstand versteht man Unternehmen die entweder mindestens 10 Mitarbeiter haben oder mehr als 1 Million Euro Umsatz im Jahr. Wie hoch die Bedeutung vom Mittelstand ist, zeigt sich an der Zahl der Beschäftigen. Rund 39,67 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in mittelständischen Unternehmen. Doch dem Mittelstand droht Gefahr und das ist die fehlende Digitalisierung. Viele Unternehmen im Mittelstand scheuen den Weg in die Digitalisierung und sehen darin eher eine Bedrohung von ihrem erfolgreichen Geschäftsmodell, als vielmehr eine Bereicherung und Sicherung der Existenz. Eine Vielzahl an Schlagworte, wie zu teuer, zu langwierig oder aber auch zu aufwendig, werden meist als Begründung ins Feld geführt. Doch so erfolgreich das Geschäftsmodell jetzt auch noch sein mag, dauerhaft wird es keinen Bestand haben. Viele Länder sind mit ihrer Digitalisierung und damit mit besseren Marktchancen auf der Überholspur.

Was kann digitalisiert werden?

Wenn die Rede von Digitalisierung von Unternehmen im Mittelstand ist, so stellt sich natürlich immer die Frage nach konkreten Beispielen. Ein konkretes Beispiel wäre zum Beispiel im Rahmen der Produktion, der Einsatz von automatischen Fertigungs- und Montagefirmen. Gerade mit automatischen Fertigungs- und Montagefirmen kann man rund um die Uhr produzieren, da man hier keinen großen Bedarf an Mitarbeitern an einem Montageband hat. Doch möglich ist ein solcher Einsatz nur, wenn ich Mitarbeiter mit dem entsprechenden technischen Know how für die Programmierung und Wartung habe, aber auch die entsprechenden Systeme und die Vernetzung für die Steuerung. Doch zur Digitialisierung kann aber auch gehören, dass alle Abläufe von der Planung einer Konstruktion, bis hin zur Fertigung ausschließlich über digitale Systeme erfolgt. Digitalisierung kann aber in einem Unternehmen im Mittelstand bedeuten, dass man die Prozesse in der Verwaltung umstellt. Dazu gehört die Digitalisierung der Buchhaltung, vom Auftragsmangement, in der Personalmanagement oder aber auch wenn es um Durchführung von Besprechungen geht. Hier bieten sich digitale Plattformen für Besprechungen und Kommunikation. Und das sind nur einzelne Teilbereiche, in denen sich die Digitalisierung im Mittelstand anbieten.

Vorteile für den Mittelstand

Wenn mittelständische Unternehmen digitalisieren sollen, so wird das nur dann erfolgen, wenn man die Vorteile darin sieht. Und da kommt dann schnell die Frage auf, gibt es diese? Und das kann man nur mit einem klaren Ja beantworten. Je nachdem um was für einen Bereich es geht, kann man zum Beispiel mehr durch den Einsatz von automatischen Maschinen produzieren. Neben einer höheren Produktion, kann man aber auch die Stückkosten senken. Beides ist natürlich positiv, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit vom Unternehmen geht. Da man so günstiger, schneller und mehr produzieren kann. Digitalisiert man seine Verwaltung, hat man dadurch nicht nur eine bessere Übersicht. Vielmehr kann man auch schneller arbeiten, was ebenfalls ein Plus in Sachen Wettbewerbsfähigkeit ist. Natürlich ist die Bandbreite der Vorteile noch wesentlich größer, je nachdem zu welchem Grad man dieses in einem mittelständischen Unternehmen auch umsetzt.

Nicht nur die Unternehmen sind ein Problem

Viel wurde jetzt schon über mittelständische Unternehmen geschrieben und deren oftmals mangelnden Einsatz in der Digitalisierung. Doch wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, so gibt es auch noch eine andere Wahrheit. Und diese betrifft die Infrastruktur, die nicht selten ein zusätzlichen Problem für die Digitalisierung darstellt. Möchten Unternehmen digitalisieren, so muss dafür auch schnelles Internet verfügbar sein. Und je nach Region in der man in Deutschland sein Unternehmen hat, kann das durchaus ein Problem sein. Eben weil nicht in Deutschland vollflächig schnelles Internet verfügbar ist. Wenn es um die Digitalisierung vom Mittelstand geht, sind nicht nur die Unternehmen gefragt, sondern auch die Politik, die für bessere Rahmenbedingungen sorgen muss. Nur dann kann hier auch die Wirtschaft nachziehen und den Schritt der Digitalisierung auch gehen.

Digitalisierung kostet Geld

Das die Digitalisierung eine Notwendig ist und hier die Unternehmen deutlich aufholen müssen, wurde klar. Klar ist aber auch, Digitalisierung ist mit Kosten verbunden. Und diese Kosten können je nach Unternehmen und Branche mit hohen Kosten verbunden sein. Doch die Unternehmen sind hier nicht alleine und müssen diese Kosten auch nicht vollständig schultern. Von Seiten der Politik, gibt es sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene Förderprogramme die Unternehmen im Mittelstand in Anspruch nehmen können. Möchte man sich als Unternehmen mit den Möglichkeiten der Digitalisierung beschäftigen, so kann man sich hier in einem der Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren darüber informieren und beraten lassen. Diese werden vom Bundeswirtschaftsministerium unterhalten und sollen hier Anreize und Informationen liefern. 26 dieser Kompetenzzentren für den Mittelstand gibt es schon in Deutschland. Neben Wissen, können Mittelstandsunternehmen aber auch Fördergelder beantragen, wenn es hier um die praktische Umsetzung geht.