Wie treibt Corona die Digitalisierung voran?

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Möchte man dem gefährlichen Coronavirus eine gute Eigenschaft zuschreiben, so ist es sicherlich die Digitalisierung. Hier wirkt das Coronavirus als ein Treiber für die Digitalisierung und das in allen Bereichen. Ob öffentliche Verwaltung, Wirtschaft, Bildung oder aber auch den privaten Bereich. Wie das konkret aussieht, kann man dem nachfolgenden Artikel entnehmen.

Deutschland und die Digitalisierung

Deutschland ist das wirtschaftlich stärkste und eines der größten Länder in Europa. Doch so groß und wirtschaftlich stark Deutschland auch ist, in einem Bereich besteht ein erheblicher Nachholbedarf. Und das ist der Bereich der Digitalisierung. Im Vergleich der EU-Länder belegt Deutschland nur den 12 Platz. Und im internationalen Vergleich schneidet Deutschland in Sachen Digitalisierung noch schlechter ab. Wenngleich die Bemühungen stets groß sind, so richtig kommt die Digialisierung nicht in Schwung. Das zeigt sich alleine schon an der Versorgung der Privathaushalte mit schnellen Internet. Rund 32,5 Millionen Breitbandanschlüsse gibt es in Deutschland, davon kommt nicht mal jeder zweite Anschluss auf 50 MBit in der Sekunde. Doch die Digitalisierung hat im Jahr 2020 mit dem Coronavirus einen richtigen Schub bekommen. Vieles was bis dato ohne Internet funktionierte, ging plötzlich nicht mehr. Sei es der Unterricht in Schulen, sei es Besprechungen im Unternehmen oder das Arbeiten im Großraumbüro. Immer schwingt hier die Gefahr mit, dass Coronavirus kann sich aufgrund der Kontakte ausbreiten.

Treiber in der Bildung und Wirtschaft

Auf der Suche nach Alternativen, konnte diese oftmals in der Digitialisierung gefunden werden. Im Bereich der Bildung, egal ob Grundschule oder Studium, gibt es jetzt digitalen Unterricht. Um das zu gewährleisten haben viele Kommunen Geld in die Hand genommen, um zum Beispiel in Lernplattformen zu investieren, aber auch in der notwendigen technischen Ausstattung für Schüler und Lehrkräfte. Und siehe da, es funktioniert in der Praxis. Auch die Wirtschaft hat einen Digitalisierungsschub erlebt, hier vor allem durch die Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice. Damit Mitarbeiter in der heimischen Wohnung arbeiten konnten, mussten hier die Unternehmen Geld in die Ausstattung investieren. Auch hier hat sich in der Praxis gezeigt, es funktioniert. Besprechungen müssen nicht immer in einem Besprechungsraum stattfinden, sondern können auch in virtuellen Konferenzen abgehalten werden. In vielen Branchen der Wirtschaft, was das von wenigen Monaten noch undenkbar. Auch das Arbeiten mit Zugriff auf Kundendaten und Programme von Zuhause ist möglich, wenn Unternehmen hier Gelder in die Systeme investieren.

Öffentliche Verwaltung: Mängel zeigen sich wie im Brennglas

Probleme mit der Digialisierung gibt es aber nicht nur im privaten Bereich der Bildung und Wirtschaft, sondern auch in der öffentlichen Verwaltung. Sei es das Angebot von Diensten, wie der Beantragung von einem Personalausweis oder die Ummeldung bei Umzug. Hier zeigten sich wie in einem Brennglas, wie wenig die öffentliche Verwaltung digitalisiert ist. Viele Kommune stellen hier jetzt nach und nach ihre Systeme um und bieten mehr Leistungen auch digital an. Gerade im Bereich der öffentlichen Verwaltung, zeigten sich aber auch erhebliche Probleme durch die fehlende Digitalisierung. Das gilt hier gerade für die Arbeit der Gesundheitsbehörden. In den Gesundheitsbehörden hat es oft an Systemen für die Erfassung von Daten gemangelt, aber auch in der Kommunikation. Eine Datenübermittlung von zum Beispiel Infektionszahlen, war für viele Gesundheitsbehörden ein Fremdwort. Stattdessen erfolgte die Datenübermittlung entweder per Fax oder über den Postweg. Und beides zeigt sich in der Pandemie als Problem an, weil man hier auf schnelle Daten angewiesen ist. So investiert alleine der Bund rund vier Milliarden Euro nur in die Digitalisierung der Gesundheitsbehörden. Und dabei wird es nicht bleiben, da viele Länder und Kommunen ebenfalls noch hohe Millionenbeträge in die Digitalisierung und Stellen investieren wird.

Veränderung im privaten Bereich

Damit das Coronavirus keine Chance bei der Ausbreitung hat, muss man seine Kontakte reduzieren. Doch der Mensch braucht auch Abwechselung und Geselligkeit. Auch hier macht sich die Digitalisierung bemerkbar. Viele Menschen setzen jetzt bei der Kommunikation mit den Lieben, zum Beispiel auf Kommunikationsdienste im Internet. Und auch wenn es um die Unterhaltung geht, ob Ausstellung, der virtuelle Besuch in einem Museum oder ein Live-Konzert im Internet, hier hat sich vieles in das Internet verlagert. Selbst stationäre Dienste, wie das Bestellen von Essen von einem Restaurant oder die Bestellung von Baustoffen oder Büchern, erfolgt jetzt über Plattformen und Dienste im Internet. Wie man anhand den Beispielen erkennen kann, ist nahezu jeder Bereich betroffen. Wie konkret anhand von Zahlen sich der Schub bei der Digitalisierung auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Vieles wurde schon umgesetzt, vieles befindet sich aber auch noch in der konkreten Umsetzung. Und natürlich bleibt auch abzuwarten, was nach Ende der Pandemie erhalten bleibt. Eines kann man aber festhalten, die Nutzung von digitalen Systemen hat sich in mehrfacher Hinsicht bezahlt gemacht. Zum einen durch die Steigerung der Digitalisierung, aber auch wenn es um den Umweltschutz geht. Viele Besprechungen und Termine, die sonst mit Reisen in Auto oder Flugzeug stattgefunden haben, haben sich ins Internet verlagert. Das macht sich beim Umweltschutz bemerkbar.